Hotelmanagement – Was ist das?

Die Hotelindustrie stellt einen wichtigen Wirtschaftszweig des Tourismusmarktes insgesamt dar. Das klassische Hotel ist nach wie vor die häufigste Betriebsform im Hotelgewerbe und die Branche boomt: Laut Statista.de erwartet sie hierzulande ein stetiges Wachstum auf 31,8 Milliarden Euro bis ins Jahr 2020. Kein Wunder, dass immer wieder neue Fach- und Führungskräfte in der Hotellerie gesucht werden. Doch bekleiden in Deutschland nicht zwingend Akademiker Führungspositionen im Hotelgewerbe. Die klassische Ausbildung mit anschließendem Besuch einer Hotelfachschule bringt Hotelbetriebswirte hervor, bei denen vor allem die Persönlichkeit und die Praxiserfahrung zählen. Doch die Hotelbranche agiert zunehmend internationaler, Kundenwünsche und Märkte ändern sich rasant. Diese Entwicklungen stärken auch in Deutschland die Akzeptanz und das vermehrte Bestreben vieler Hotelbetriebe, Akademiker für ihre Fach- und Führungspositionen zu rekrutieren. Soft Skills aus dem Studium wie interkulturelle Kompetenz und Fremdsprachenkenntnisse sind dabei gefragt. Führungskräfte von morgen müssen auf stetig neue Kundenbedürfnisse reagieren und den Betrieb wirtschaftlich führen können. Es gilt, kreative Marketingkonzepte zu entwickeln und Qualitätsstandards zu sichern. In Kombination mit betriebswirtschaftlichem Know-how und Branchenkenntnissen bilden diese Fähigkeiten die Grundlage neuer und spezialisierter Studiengänge wie Hotelmanagement/Hospitality Management. Masterstudiengänge gibt es deutschlandweit noch wenige, aber das kann sich in den nächsten Jahren ändern. Wer eine Führungsposition im Hotelgewerbe anstrebt, kann zudem den verwandten Studiengang Tourismuswirtschaft oder ein Studium der Betriebswirtschaftslehre aufnehmen. Wichtig ist dann die entsprechende Schwerpunktsetzung auf Hotellerie im Studium. Es ist also unerlässlich, sich einen Überblick über die verschiedenen Möglichkeiten zu verschaffen und daraus den passgenauen Studiengang auszuwählen.

Hotel Management/Hospitality Management - Studienmöglichkeiten

Wie bereits erwähnt, gibt es auch an deutschen Hochschulen eine wachsende Zahl an eigens konzipierten Studiengängen wie Hotelmanagement/Hospitality Management. Diese Studiengänge bezeichnen jedoch nicht genau das gleiche: Hotelmanagement ist etwas enger gefasst und auf die Organisation und Führung von Betrieben des Gastgewerbes ausgerichtet (zum Beispiel Hotels, Pensionen oder Ferienanlagen). Hospitality Management ist etwas globaler. Die Studieninhalte zielen auf weitere gastbezogene Dienstleistungen und Dienstleister ab. Dazu zählen zum Beispiel auch Kreuzfahrtschiffe, Spas, gastgewerbliche Unternehmensberatungen oder Hotelprojektentwickler. Zudem gibt es touristische und betriebswirtschaftliche Studienangebote, die den Schwerpunkt Hotellerie im Lehrplan haben. Diese Vielfalt bringt es mit sich, dass jeder Studiengang etwas anders aufgebaut ist, so dass an verschiedenen Standorten durchaus andere Schwerpunktsetzungen möglich sind. Doch nicht jede Hochschule bietet ihren Studierenden die Möglichkeit, Nebenfächer oder Schwerpunktfächer aus dem Bereich Hotelmanagement zu wählen. Tipp: Während sich die "Akademisierung" vieler Hotelbberufe in Deutschland erst langsam durchsetzt, kommen im angloamerikanischen Raum fast nur zukünftige Führungskräfte mit Hochschulstudium zum Zuge. Im Ausland gibt es deshalb mehr (Master-)Studiengänge für Hotellerie und Gastgewerbe.

Duale Studiengänge

Da im Hotel- und Gaststättengewerbe besonders Praxiserfahrung gefragt ist, wächst die Anzahl dualer Studienangebote in diesem Bereich. Bei einem dualen Studium beträgt der Praxisanteil ungefähr 50 Prozent. Der Studierende ist abwechselnd an der Hochschule und im Praxisbetrieb beschäftigt. In der deutschen Hochschullandschaft sind es vor allem die privaten Anbieter, die duale Studiengänge für wirtschaftswissenschaftliche Fächer im Portfolio haben. Dies sind zum einen duale Studiengänge wie "Hotelmanagement", alternativ können sich Studierende für den dualen Studiengang Tourismuswirtschaft einschreiben und den Schwerpunkt Hotellerie wählen. Manche Modelle koppeln beide Bereiche und nennen ihr Angebot "Hotel- und Tourismusmanagement". Manchmal ist es sogar möglich, zusätzlich zum Bachelor eine Berufsausbildung zum/zur Hotelfachmann/frau oder Hotelfachwirt/in zu absolvieren. Dann spricht man auch von einem "ausbildungsintegrierendem dualen Studium". Vereinzelt gibt es zudem duale Studiengänge für Wirtschaftswissenschaftler, die ebenfalls eine Schwerpunktsetzung im Bereich Hotellerie ermöglichen. Die Gebühren, die für ein Studium an einer privaten Hochschule anfallen, werden in den meisten Fällen vom Partnerbetrieb getragen.

Alternative, nicht-akademische Abschlüsse

Gerade in Deutschland haben Führungskräfte im Hotelmanagement nicht zwingend einen akademischen Grad. Auch "klassische" Ausbildungswege können eine gute Grundlage für eine Karriere in der Hotellerie sein. Der "klassische" Weg führt in den meisten Fällen über eine Ausbildung zum/zur Hotelfachmann /Hotelfachfrau. Wer eine Führungsposition anstrebt, besucht zum Beispiel eine Fachschule und macht dort den Abschluss zum/zur Hotelbetriebswirt/in.

An Akademien und spezialisierten Fachschulen und Fernlerninstituten gibt es übrigens spannende Weiterbildungen für die Hotellerie und Gastronomie, für die Du kein Studium brauchst. Zu diesen speziellen Berufen zählen:

  • Pâtissier/Pâtissière (für die süße Küche in Restaurants zuständig)
  • Sommelier/Sommelière (Weinkellner)
  • Hausdame (organisiert den Hausservice)
  • Butler (persönliche Gästebetreuung)

Breit gefächertes, internationales Berufsfeld

Wenn Du ein Studium mit Schwerpunkt Hotelmanagement abschließt, steht Dir eine große Bandbreite an Einsatzmöglichkeiten offen – national und international. Dein zukünftiges Betätigungsfeld hängt sicherlich auch von Deiner Schwerpunktbildung und der Praxiserfahrung im Studium ab. Zu den gängigen Einsatzgebieten/Arbeitgebern zählen:

  • Hotels, Pensionen
  • Urlaubsressorts und Ferienclubs
  • Betriebe der Systemgastronomie
  • Freizeitparks
  • Casinos
  • Kreuzfahrtschiffe
  • Messe-und Kongressgesellschaften
  • Agenturen für Hoteltester/Unternehmensberatungen für Gastgewerbe

Die Aufgaben eines Hotelmanagers

Studiengänge aus dem Bereich Hotel Management liefern durch Praxisbezug, Betriebswirtschaftslehre und Fremdsprachen das Rüstzeug für eine Karriere in der Hotellerie oder Tourismusbranche. Fachkräfte sollten in der Lage sein, ihren Hotelbetrieb ständig neuen Gästewünschen anzupassen und das Qualitätsniveau zu halten oder sogar zu verbessern.

Hotelmanager sind zudem oft für die Personalplanung, das Management der Speisen und Getränke oder der Bettenverfügbarkeit verantwortlich. Dabei sind keine bürotypischen Arbeitszeiten von 9 bis 17 Uhr zu erwarten. Hotelmanager arbeiten auch abends und am Wochenende.

Typische Aufgabenbereiche für Fach- und Führungskräfte in der Hotellerie:

  • Projektmanagement/Angebotsentwicklung/ Neue Destinationen erschließen
  • Controlling/Kaufmännische Leitung
  • Verpflegungsdirektion
  • Technische Leitung
  • Marketing/Öffentlichkeitsarbeit
  • Personalwesen
  • Qualitätsmanagement

Das Studium rechtzeitig und umfassend planen

Das Aufgabengebiet speziell im Hotelmanagement oder auch in der Tourismusbranche allgemein ist sehr komplex und vielfältig. Deshalb ist es gut, wenn Du schon eine grobe Vorstellung davon hast, in welche Richtung es Dich zieht. Möchtest Du gern neue Marketingkonzepte entwickeln oder lieber Verantwortung für das Personalwesen übernehmen? Liegt Dir der Umgang mit Zahlen besonders und würdest Du am liebsten das Controlling verantworten? Oder träumst Du davon, als Hoteltester ständig auf Reisen zu sein? Diese oder ähnliche Fragen sollten spätestens dann geklärt sein, wenn es um die Wahl der Schwerpunkte und Vertiefungsfächer geht. Nicht jeder Studiengang deckt alles im gleichen Umfang ab. Prüfe das Angebot Deiner Wunschhochschule deshalb genau und scheue auch nicht den Kontakt zur Studienberatung. Dort erfährst Du unter anderem auch, wie hoch der Praxisanteil ausfällt, mit welchen ausländischen Partnerhochschulen die Hochschule kooperiert und wie der Studiengang im Detail aufgebaut ist.

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