Wenn Du Dich für ein Studium im Bereich Hotelmanagement oder für einen verwandten Studiengang interessierst, solltest Du Dich im Vorfeld gut über die Inhalte informieren. Jede Hochschule hat andere Lehrpläne und bietet ihren Studierenden andere Schwerpunktfächer. Den einen Studiengang im Bereich Hotelmanagement/Hospitality Management gibt es nicht. Du hast grundsätzlich die Wahl zwischen einem eigens konzipierten Studiengang "Hotelmanagement/Hospitality Management" und dem Studiengang "Tourismuswirtschaft", der oftmals viele Überschneidungen mit dem Studienangebot Hotelmanagement hat. Zudem besteht die Möglichkeit, ein betriebswirtschaftliches Studium aufzunehmen und den Einstieg in die Hotellerie über Studienschwerpunkte und über Praktika zu ebnen. Jedes Modell kann seine Vor- und Nachteile haben, gerade was die Fremdsprachenausbildung und den praktischen Anteil im Studium betrifft. Informiere Dich bei der Studienberatung über die Inhalte des jeweiligen Studienangebots und schaue Dir auf dem Internetauftritt an, welche Module zu belegen sind. Die meisten Hochschulen verschicken gerne Informationsmaterial an Studieninteressierte. Auch wenn die Studiengänge im Einzelnen unterschiedlich verlaufen können, gibt es doch Inhalte, die fast überall zum Repertoire gehören. Wir stellen hier mögliche Inhalte eines Hotelmanagement-Studiums vor.
Welche Unterschiede gibt es?
Abhängig von der Hochschule können die Studiengänge Hotelmanagement/Hospitality Management inhaltlich durchaus unterschiedlich ausgerichtet sein. Gemeinsam ist den meisten Studiengängen aus diesem Bereich, dass der Fokus im Grundstudium meist auf allgemeiner Betriebswirtschaftslehre, Englisch, rechtliche Grundlagen und Volkswirtschaftslehre ausgerichtet ist. Es können zudem ganz unterschiedliche Vertiefungen und zusätzliche Module angeboten werden. Je nach Profil der Hochschule können weitere Themen hinzukommen, wie Food and Beverage Management (Speisen und Getränke), Destinationsmanagement, Room Management, Marketing oder Messe- und Kongressmanagement. Wer ein generelleres Fach wie Betriebswirtschaftslehre (BWL) wählt, findet diese hotelspezifischen Schwerpunkte selten an seiner Hochschule, da übergreifende Fächer wie BWL eher generalistisch ausgelegt sind. Fällt die Wahl auf solch ein Studium, ist es besonders wichtig, hotelspezifisches Fachwissen durch Praktika oder eine vorherige Berufsausbildung zu erlangen. Allgemein lässt sich sagen: Ohne Praxiserfahrung, betriebswirtschaftliches Know-how und Fremdsprachenkenntnisse wird es schwierig, eine Führungsposition im Hotelwesen einzunehmen.
Übergreifende Inhalte
Bei allen hochschulbezogenen Unterschieden gibt es Inhalte, die übergreifend zum Grundstock eines Studiums mit hotelspezifischer Ausrichtung zählen und beispielsweise als einzelne Module angeboten werden. Zu diesen gehören:
- Grundlagen wissenschaftlichen Arbeitens
- Grundlagen Betriebswirtschaftslehre
- Grundlagen Volkswirtschaftslehre
- Rechtliche Grundlagen
- Wirtschaftsmathematik
- Fremdsprachen: Business English, Spanisch, Französisch
- Grundlagen Personalwesen
- Grundlagen Marketing
- Rechnungswesen
- Unternehmenssteuerung/Controlling
- Personalwesen
- Steuern
Hochschul- und studiengangabhängige Inhalte/Schwerpunkte
Jede Hochschule zeichnet sich durch ihr eigenes Profil aus und gestaltet hotelspezifische Studiengänge mit anderen Schwerpunkten. Zu den Grundlagenfächern kommen weitere Inhalte auf die Studierenden zu, die in jeweils unterschiedlicher Gewichtung im Lehrplan stehen. Deshalb ist es wichtig, dass Du Dich im Vorfeld einer Bewerbung gut über Details des Studienganges informierst. Als weitere Inhalte werden hochschulabhängig folgende Schwerpunkte/Themen angeboten:
- Food and Beverage Management
- Room Management
- Hotel Marketing
- Facility Management
- Spa und Wellness
- Personalwesen
- Destinationsmanagement
- Mobilitäts- und Verkehrsmanagement
- Messe- und Kongressmanagement
- Neue Medien (e-Tourismus)
Soft Skills/Schlüsselqualifikationen
Die meisten Hochschulen bieten neben den Kernfächern auch Module an, die der Schärfung der Soft Skills dienen. Unter Soft Skills versteht man zum Beispiel rhetorische oder soziale Fähigkeiten. Zu den gängigen Modulen gehören etwa:
- Interkulturelle Beziehungen
- Teamentwicklung
- Präsentationstechniken
- Verhandlungs- und Moderationstraining
- Körpersprache und Rhetorik
Englisch als Unterrichtssprache
Da Englisch zu den Hauptwirtschaftssprachen zählt, kommt man in der Hotellerie nur weiter, wenn man gutes Englisch spricht. Englisch zählt zu den Grundpfeilern eines Hotelmanagement-Studiums oder eines verwandten Studienganges. Auslandsaufenthalte sind oft Pflicht. Zudem gibt es nicht wenige Studiengänge, deren Hauptunterrichtssprache Englisch ist. Erkundige Dich vor einer Studienplatzbewerbung, wie viele Seminare auf Englisch gehalten werden und ob dafür auch Muttersprachler zur Verfügung stehen, da dies nicht automatisch so ist. Natürlich können auch deutsche Dozenten durchaus fit in der Fremdsprache sein, aber ein Muttersprachler ermöglicht meist einen anderen Zugang zu einer fremdem Sprache. Neben Englisch stehen oft noch weitere Fremdsprachen auf dem Lehrplan wie Spanisch, Französisch, Italienisch oder Russisch.
Hotelmanagement an unterschiedlichen Hochschulen
Wie Du siehst, können Studiengänge im Bereich Hospitality- oder Hotelmanagement oder in einem verwandten Fach je nach Hochschule sehr unterschiedlich aufgebaut sein. Um anschaulich zu machen, wie unterschiedlich diese Studiengänge gestaltet sein können, gehen wir hier näher auf drei Beispiele ein.
Die International University of Applied Sciences (IUBH) bietet den Bachelor-Studiengang "Hotelmanagement" an. Die Lehrveranstaltungen finden überwiegend auf Englisch statt. Neben Grundlagenwissen wie Betriebswirtschaftslehre, Zimmermanagement, Recht und Personalwesen gibt es weitere Sprachkurse und Kommunikationstrainings. Im Hauptstudium können Studierende zwischen verschiedenen Vertiefungen auswählen, wie zum Beispiel: Spa and Wellness, Integrated Hospitality Management oder Marketing. Das Studium ist insgesamt auf sechs Semester ausgelegt. Studierende haben die Möglichkeit, für ein Semester ins Ausland zu gehen. Ein Praktikum im In- oder Ausland ist Pflicht. Da es sich um eine private Hochschule handelt, fallen Studiengebühren an. Der Studienstandort Bad Honnef liegt in der Nähe von Bonn und auch nach Köln ist es nicht allzu weit. Wenn Du schon genau weißt, dass Du eine Führungsposition in der Hotellerie anstrebst, kann der Studiengang der Richtige für Dich sein.
Die Hochschule Harz führt den Bachelor-Studiengang "Tourismusmanagement" durch. Im Hauptstudium ist dabei eine Orientierung auf das Hotelwesen mit der Vertiefung "Hospitality Management" möglich. Auch das Grundstudium bietet viele Inhalte, die für eine spätere Tätigkeit im Hotelmanagement nützlich sein können: Betriebswirtschaftslehre, Wirtschaftsmathematik, rechtliche Grundlagen oder Englisch. Im vierten Semester steht ein Praktikum oder ein Auslandsaufenthalt auf dem Plan. Im Hauptstudium kommt noch eine weitere Fremdsprache wie Spanisch, Französisch oder Russisch hinzu. Das Studium ist insgesamt auf sieben Semester ausgelegt. Das letzte Semester ist für die Bachelorarbeit gedacht, die die Absolventen meist in Kooperation mit einem Unternehmen verfassen. Der Studiengang Tourismusmanagement kann der Richtige für Dich sein, wenn Du noch nicht genau weißt, ob Du in der Tourismuswirtschaft oder in der Hotellerie arbeiten möchtest. Da es sich um eine öffentliche Hochschule handelt, fallen außer dem Semesterbeitrag keine Gebühren an. Der Studienort Wernigerode im Harz ist eher beschaulich, wie die Hochschule schreibt, studierst Du dort "wo die Oma Urlaub macht", was nicht heißen soll, dass es nicht durchaus spannend werden kann.
Die Internationale Berufsakademie Freiburg bietet einen dualen Bachelor-Studiengang "International Business Management, Profil Hotelmanagement" an. Im dreimonatigen Wechsel sind die Studierenden jeweils an der Hochschule und im Praxisunternehmen. Neben grundlegenden Modulen wie Betriebswirtschaftslehre, Recht und Englisch stehen hotelspezifische Fächer wie "Food and Beverage", "Hotel Marketing" oder "Facility Management" auf dem Lehrplan. Insgesamt dauert das duale Studium sechs Semester. Der Campus Freiburg liegt günstig im Dreiländerdreieck Deutschland/Frankreich/Schweiz. Da es sich bei dieser Hochschule um ein privates Institut handelt, fallen Studiengebühren an, die in den meisten Fällen jedoch vom Partnerunternehmen getragen werden. Dieser duale Studiengang kann passend für Dich sein, wenn Du bereits im Studium viel Praxiserfahrung sammeln möchtest.
Praxiserfahrung ist entscheidend
Wer nach dem Studium eine Führungsposition im Hotelwesen anstrebt, hat nur mit Praxiserfahrung realistische Chancen, schließlich lässt sich der Umgang mit Gästen und eine serviceorientierte Arbeitsweise schwer theoretisch vermitteln. Wohl deshalb gibt es immer mehr duale Studiengänge in dieser Fachrichtung. Bei einem Präsenzstudium ist es wichtig zu schauen, wie viele Praxisphasen es gibt und ob die Möglichkeit besteht, die Abschlussarbeit in Zusammenarbeit mit einem Partnerunternehmen zu verfassen. Belegst Du ein klassisches BWL-Studium, ist viel Eigeninitiative gefragt was Praktika angeht. Viele BWL-Studiengänge schreiben in ihren Lehrplänen ein Pflichtpraktikum vor. Sollte dies nicht der Fall sein, absolviere trotzdem eine Praxisphase, zum Beispiel in den Semesterferien. Denn eines ist sicher: In der Hotellerie sind vor allem Macher am Werk.