Wenn Du Dich für einen Hotellerie-Studiengang interessierst, sprechen Dich sicherlich die Inhalte an oder Du möchtest eine ganz bestimmte Hochschule besuchen. Zudem spielen Gehaltsaussichten und Karrierechancen in Hotelmanagement eine Rolle. Vielleicht hast Du schon eine Ausbildung im Hotelfach abgeschlossen und möchtest nun mithilfe eines Hochschulabschlusses den nächsten Karriereschritt wagen. Oder Du hast das Abitur in der Tasche und weißt schon genau, dass Du später eine gehobene Position in der Hotellerie bekleiden möchtest. Wer im Hotelwesen aufsteigen möchte, braucht hierzulande allerdings nicht zwingend einen akademischen Abschluss. Prädestiniert für Führungspositionen sind Hotelbetriebswirte, die eine zweijährige Fachschule besucht haben. Da das Hotelwesen zunehmend durch internationale Ketten bestimmt wird und Bereiche wie die Kreuzschifffahrt oder der Wellnesstourismus an Bedeutung gewinnen, sind auch die Anforderungen an Fach- und Führungskräfte gestiegen. Das bringt es mit sich, dass akademische Abschlüsse in dem Bereich zunehmen und für eine Karriere durchaus nützlich sein können. Im angloamerikanischen Sprachraum geht es kaum noch ohne Studienabschluss, wenn es eine Führungsposition sein soll. Im Ausland, aber auch hierzulande gibt es immer mehr spezialisierte Studiengänge, die Branchenkenntnisse und wirtschaftswissenschaftliche Inhalte miteinander verknüpfen. Absolventen haben den Titel "Hotelmanagement" in der Tasche, doch wie gelingt der Einstieg nach dem Studium und wie sehen die Gehaltsaussichten aus? Die durchschnittlichen Einstiegsgehälter für Hochschulabsolventen aus dem Bereich Hotelmanagement liegen bei 24.000 Euro jährlich. Damit entsprechen sie in etwa dem Gehalt eines Hotelbetriebswirtes. Unterschiede machen sich erst im Laufe mehrerer Berufsjahre bemerkbar. Spitzengehälter können bis zu 53.000 betragen. In Einzelfällen sind Hotelmanager auf bis zu 20.000 Euro im Monat gekommen. Doch erst einmal heißt es eher bescheidene Brötchen backen.
Übersicht Gehälter Fach- und Führungskräfte im Hotel
- Hotelfachleute 1900 Euro (brutto)
- Hotelbetriebswirt: 1800 bis 2200 Euro (brutto)
- Einstiegsgehalt Hotelmanager 2000 Euro (brutto)
- Assistent des Managers: 2200 Euro (brutto)
- Hotelleiter: 4400 Euro. (brutto)
- Hotelmanager und -direktoren zwischen 3000 Euro und 4500 Euro (brutto)
(Quelle: karista.de/ausbildung.de)
Der Berufseinstieg als Absolvent
Wer nach dem Hotelmanagement-Studium ins Berufsleben einsteigen möchte, braucht vor allem viel Praxiserfahrung. Vorteilhaft ist zudem eine vorangegangene Berufsausbildung in der Branche. In den meisten Studiengängen, die sich mit Hotelmanagement/Hospitality Management oder Tourismusmanagement beschäftigen, ist mindestens ein Praktikum Pflicht. Manchmal stehen zudem Fallstudien und Exkursionen auf dem Lehrplan. Erkundige Dich, ob die Dozenten aus der Branche stammen, so dass Du durch diesen Kontakt viel Insiderwissen bekommst. Nach dem Studium kannst Du versuchen, als Manager-Assistent direkt einzusteigen oder über eine Traineestelle einen Fuß in die Tür zu bekommen.
Trainee im Hotelwesen
Für Absolventen der Studiengänge Hotelmanagement/Hospitality Management sowie verwandter Studiengänge gibt es eine steigende Anzahl von Traineeprogrammen, die von namhaften Firmen angeboten werden. Dazu gehören zum Beispiel die Unternehmen AIDA Cruises, Steigenberger Hotel oder Seetel Hotel, die über solche Programme gezielt Nachwuchsführungskräfte rekrutieren. Ein Traineeprogramm in der Hotellerie kann auf das Management allgemein ausgerichtet sein oder auf einen speziellen Geschäftsbereich wie das Food and Beverage Management. Ein Traineeprogramm im Hotelwesen dauert zwischen 18 und 24 Monate. In dieser Zeit durchläuft der Trainee mehrere Stationen und übernimmt dabei auch Verantwortung für kleinere Projekte. Ein gutes Traineeprogramm zeichnet sich dadurch aus, dass zusätzliche Schulungen angeboten werden und der Trainee einen festen Ansprechpartner hat. Trainees in der Hotelbranche verdienen im Schnitt 1800 Euro brutto im Monat. Nach dem Traineeprogramm bestehen gute Chancen auf Übernahme, wenn die Chemie auf beiden Seiten stimmt.
Der Direkteinstieg als Assistent
Manchen Absolventen glückt nach dem Abschluss schnell der direkte Einstieg in ein Unternehmen, besonders dann, wenn sie im Studium bereits viel Praxiserfahrung gesammelt und entsprechende Netzwerke geknüpft haben. In den meisten Fällen starten Absolventen als Assistenten des Hoteldirektors oder des Hotelmanagers. Das Einstiegsgehalt für Assistenten liegt bei 26.000 Euro Brutto jährlich. Wer sich als Assistent bewährt hat, kann die Leitung eines bestimmten Bereiches übernehmen, zum Beispiel als Reception Manager oder Food and Beverage Manager.
Einstieg über Abschlussarbeit
Eine andere Möglichkeit, schon als Student Kontakt zu einem zukünftigen Arbeitgeber aufzunehmen besteht darin, seine Abschlussarbeit in Kooperation mit einem Unternehmen zu schreiben. Dazu greift der Absolvent eine Problemstellung aus dem Berufsalltag auf und bearbeitet diese in einer wissenschaftlichen Arbeit. Meistens macht man zeitgleich ein Praktikum im entsprechenden Unternehmen, um auf ein Thema zu kommen. Manchmal sind Praktika vergütet. Gerade wenn der Absolvent dem Unternehmen durch seine Abschlussarbeit einen Dienst erweist, sollte eine finanzielle Anerkennung drin sein. Auf jeden Fall hat der Absolvent sich im Idealfall schon einen Namen gemacht.
Einstieg nach einem dualen Studium
Studierende im dualen Studiengang haben es oft leichter, eine Einstiegsposition als Absolvent zu finden, da sie während des Studiums bereits bei einem Unternehmen gearbeitet haben. In der Regel wollen die Unternehmen, die dual Studierende einstellen, den Absolventen übernehmen, schließlich haben sie über die Studiengebühren einiges investiert. Schon während des Studiums bekommt der Studierende ein Gehalt vom Partnerunternehmen. Das kann im ersten Jahr um die 400 Euro betragen und auf 900 Euro im vierten Ausbildungsjahr ansteigen. Das Einstiegsgehalt nach einem dualen Studium liegt bei 2000 bis 2400 Euro brutto und hängt sicherlich davon ab, welche Position der Absolvent beim Einstieg einnimmt.
Selbstständige Tätigkeit
Wenn Du nach dem Studium lieber freiberuflich arbeiten möchtest, solltest Du zunächst einige Jahre Berufserfahrung in der Branche sammeln. Danach kannst Du Dein eigenes kleines Hotel, eine kleine Pension oder ein Restaurant eröffnen. Nicht immer steht genügend Startkapital dafür bereit. Eine andere Möglichkeit, als Freiberufler im Hotelwesen unterwegs zu sein, besteht darin, als Hoteltester die Qualität von Hotels zu beurteilen. Hoteltester arbeiten im Auftrag spezieller Unternehmensberatungen oder direkt für bestimmte Hotelketten. Sie testen den gesamten Service, angefangen von der Reservierung, übers Check-in, die Sauberkeit der Zimmer oder das Speisenangebot. Darüber verfassen sie umfangreiche Berichte. Das Honorar kann sehr unterschiedlich ausfallen. Es hängt von der Qualifikation des Testers ab und auch von der Hotelkategorie. Zu bedenken dabei ist der nicht unerhebliche Arbeitsaufwand und die Notwendigkeit, absolut verschwiegen und diskret vorzugehen. Wahrscheinlich wirst Du von der Arbeit als Hoteltester allein nicht leben können und diese mit anderen Tätigkeiten kombinieren müssen, zum Beispiel als Reisejournalist oder durch saisonale Jobs im Gastgewerbe.
Weiterbildung nutzen
Wie der Berufsverband der Gastronomie DEHOGA schreibt, ist auch im Gastgewerbe lebenslanges Lernen angesagt. Schließlich unterliegt die Branche einem ständigen Wandel mit immer neuen Trends in Sachen Küche oder Freizeitangebote. Der Berufsverband selbst bietet zahlreiche Fortbildungen und Seminare an wie Vorbereitungslehrgänge für IHK-Abschlüsse wie "Controlling", "Marketing" oder "Service". Der Verband stellt zudem das E-Learning-Tool "hogafit" (www.hogafit.de) zur Verfügung mit den Themen "Küche", "Rezeption" oder "Unternehmensführung". Wenn Du berufstätig bist und zusätzlich einen akademischen Grad erwerben möchtest, kannst Du ein Fernstudium belegen. Geeignet sind Fernstudiengänge aus den Bereichen Hotelmanagement/Tourismusmanagement oder auch in allgemeiner Betriebswirtschaftslehre.